Auto kracht in Schaufenster


(kge) Am späten Dienstagnachmittag wurde die Sontheimer Feuerwehr zu einem nicht alltäglichen Einsatz alarmiert: der Fahrer eines PKW hatte auf der Hauptstraße in einer Kurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und war durch ein Schaufenster in ein Ladengeschäft gefahren. Anschließend hatte er den Rückwärtsgang eingelegt und war mit Vollgas in weitem Bogen rückwärts in zwei geparkte Transporter eines örtlichen Installateurs gefahren. Auch das Carport, in dem die Fahrzeuge abgestellt waren, war in Mitleidenschaft gezogen worden.

Als die Einsatzkräfte an der Unfallstelle eintrafen, bot sich ihnen ein Bild der Verwüstung. In weitem Umkreis lagen Glasscherben und Fahrzeugteile; bei seinen Fahrmanövern hatte der Mann außerdem mehrere Absperrpfosten überfahren sowie eine Straßenlaterne gestreift. In dem betroffenen Ladengeschäft hatte sich zum Unfallzeitpunkt glücklicherweise niemand aufgehalten; dort lagen die Trümmer des Inventars in einem See aus Benzin, da der Tank des PKW aufgerissen worden war.

Der Unfallfahrer wurde beim Eintreffen der Feuerwehr an der Einsatzstelle bereits von den Helfern vor Ort sowie vom Rettungsdienst versorgt und anschließend zur weiteren Abklärung ins nächste Krankenhaus gebracht. Weitere Personen waren nicht zu Schaden gekommen.

Eine erste Erkundung der Einsatzstelle ergab, dass vor allem im Bereich des Ladens schnell gehandelt werden musste. Wegen der Brandgefahr wurde zunächst ein Schaumteppich im Verkaufsraum ausgebracht. Anschließend räumten die Einsatzkräfte unter Atemschutz die Trümmer aus dem Laden. Parallel dazu kümmerten sich andere Einsatzkräfte um den verunfallten PKW. Die Ölspur, die das Fahrzeug auf seinem Weg hinterlassen hatte, konnte jedoch nicht von der Feuerwehr beseitigt werden; daher wurde ein spezielles Straßenreinigungsfahrzeug angefordert. Und auch das ausgelaufene Benzin im Laden musste von einer Fachfirma aufgenommen und entsorgt werden.

Doch auch nach der Beseitigung des Kraftstoffs war die Gefahr nicht gebannt: Wiederholte Messungen der Raumluft ergaben, dass trotz intensiver Belüftung mit dem Lüfter der Feuerwehr die Benzindämpfe weiterhin in allen Geschossen eine Explosionsgefahr darstellten. Daraufhin wurde das gesamte Wohn- und Geschäftshaus von der Stromversorgung getrennt. Nachforschungen ergaben, dass das Benzin in mehrere Bodensteckdosen im Verkaufsraum eingesickert war und von dort aus weiter ausdampfte. Nun mussten die Steckdosen entfernt und die Kabel aus den Rohren gezogen werden. Mithilfe der Druckluftlanze eines angeforderten Saugbaggers wurde anschließend versucht, das Benzin mittels Druckluft aus den im Boden verlegten Rohren zu pressen. Dieses Vorgehen war endlich erfolgreich, und so konnte nach vielen Stunden auch dieser Einsatz beendet werden. Die Bewohner der Wohnungen in den oberen Geschossen konnten jedoch in dieser Nacht noch nicht in diese zurückkehren.

Nachdem sie das Gebäude provisorisch mit Spanplatten verschlossen hatte konnte die Feuerwehr nach gut sechseinhalb Stunden spät in der Nacht die Einsatzstelle wieder verlassen.

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Redakteur / Urheber
Florian Mayer

Bericht von Kathrin Gössele